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Als Jurymitglied durfte Timo Kretschmer auch in diesem Jahr wieder den Preis in der Kategorie Auszubildende/Studierende übergeben.
Hier ein Auszug aus seiner Laudatio:
Auch in diesem Jahr waren Studierende und Auszubildende aufgerufen, sich mit Ihren Arbeiten und Projekten am Wettbewerb zu beteiligen.
Für die Abschlussrunde wurden drei Arbeiten ausgewählt:
- An der Technischen Hochschule Mittelhessen hat sich Nico Oerter in seiner Masterthesis mit der Entwicklung einer (teil-)automatisierten Fortschreibung des Ausführungsmodells beschäftigt.
- Am BIM Institut der Bergischen Universität Wuppertal haben sich im Rahmen der BIM Summer School unter dem Titel Green BIM – Umplanung der Fassade einer Logistikhalle mit Entwicklung eines Gebäuderessourcenpasses die Teilnehmenden Nibal Youssef, Isil Tunc und Simon Schorlemmer mit Fragen zur Kombinierbarkeit der BIM Methode und Nachhaltigkeitsaspekten befasst.
- An der RPTU – Rheinland-Pfälzische Universität Kaiserslautern-Landau hat sich Alexander Schneider in seiner Abschlussarbeit mit 4D – BIM basierte Wegepunkte für die automatisierte Erfassung von Brückenbauten beschäftigt.
Alle Arbeiten belegen eindrucksvoll, wie sehr sich im Umfeld von Hochschule und Ausbildung BIM Themen neu oder weiterdenken lassen.
Eine Arbeit überzeugt die Jury mit ihrer inhaltlichen Tiefe, dem strukturierten Herangehen und der nachgewiesenen Anwendbarkeit.
Hierbei werden BIM Modell und Punktwolken, die während der Bauausführung aufgenommen werden, zusammengeführt und mittels mathematischer Methoden interpretiert. So lassen sich komplexe Punktwolkendaten selektieren und in Bezug auf die BIM Planung interpretieren. Ergebnis ist ein genaues bauteilorientiertes As-built-Modell, das sich dank IFC Schema zur Fortschreibung der geometrischen Daten des Ausführungsmodells eignet.
Es ist faszinierend zu sehen, dass sich durch diese Methode relevante von irrelevant erfassten Punkten trennen lassen. Zudem entsteht während der Bauausführung eine Änderungshistorie. Nächster Schritt ist die Ausweitung der Methode auf komplexere Geometrien und deren Darstellung in IFC unterstützten Geometrierepräsentationen.
Wir gratulieren Nico Oerter, der mit seiner Arbeit zum BIM Champion 2023 Auszubildende/Studierende gekürt wird. Herzlichen Glückwunsch!
Ziele dieser Entwicklung sind u.a. die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren und Vermeidung von Planungsfehlern hinsichtlich der Genehmigungsfähigkeit.
Auszüge der Laudatio:
- Solibri hat mit der Digitalisierung der MusterBauOrdnung zur regelbasierten Prüfung von BIM-Modellen ein herausragendes Werkzeug entwickelt,
das bereits in dem aktuell vorgestellten Entwicklungsstadium nennenswerte Vorteile für die Genehmigungsplanung hinsichtlich Genehmigungsfähigkeit von Entwurfsüberlegungen liefert und in der Anwendung auf Seiten der öffentlichen Bauverwaltungen unterstützen kann,
die Bearbeitungszeiten zu verkürzen und Entscheidungen transparenter zu gestalten. - Die Perspektiven für eine Weiterentwicklung des Regelsatzes kennzeichnen wichtige, in der Praxis erforderliche, in der IFC Umsetzung aber noch fehlende Klassifikationen und Informationen.
- Werkzeuge der Modellprüfung werden im Zuge der Digitalisierung eine wichtige Rolle für Entscheidungsprozesse übernehmen.
- Regelsätze für z.B. Nachhaltigkeitsprüfungen werden helfen, die Planungsqualität zu verbessern und Zeitgewinne zu erzielen.
- Die Digitalisierung der MBO ist ein grundlegender Einstieg in die regelbasierte Prüfung von Modelldaten im Wechselspiel zwischen Planung und öffentlicher Bauverwaltung.
Youtube Filmbeitrag Solibri
Die weiteren Preise gingen an:
- Maxim Brückmann in der Kategorie Studenten/ Auszubildende für "Eine IFC, alles dran!
Youtube - STARKARCHITEKTEN in der Kategorie Planung für "BIM Pilotprojekt im Mittelstand – Neubau einer Feuerwehrwache"
Youtube - HOCHTIEF PPPS und HOCHTIEF ViCON GmbH in der Kategorie Betrieb/ Unterhalt für "Digitaler Zwilling zum Betrieb von Autobahnen“
Youtube - Vollack Gruppe und generic software technologies AG in der Kategorie Bauausführung für "Next Level – BIM und Lean"
Youtube - Jannick Höper in der Kategorie Nachhaltigkeit für „Entwicklung einer Methode zur Automatisierung der Gebäudeökobilanz unter Einbindung der digitalen Planungsmethode Building Information Modeling (BIM)“
Youtube
Auch im nächsten Jahr werden wieder BIM-Champions gesucht.
Bewerbungen können voraussichtlich ab Juni 2022 eingereicht werden.
Nähere Informationen finden Sie hier.
Timo Kretschmer engagiert sich bei buildingSMART Deutschland als Sprecher der Fachgruppe Zertifizierung (Weiterbildung) für die internationale Standardisierung der Lehrinhalte (BIM Kompetenzen) in Aus- und Weiterbildung - auch für die Studierenden der HTWK Leipzig.
Zudem ist er Mitglied im Richtlinienausschuss (Blatt 8.1, Blatt 8.2 und Blatt 8.3) des VDI (Herausgeber der Richtlinienreihe 2552) und Obmann des NA 005-13-05 AA "Fachkompetenz" im DIN, sowie entsandter Experte im CEN/TC442/WG8 Competence.
- Begrüßung
Regionalgruppensprecher - Einführungsvortrag: “BIM und Datenschutz”
Daniel John Ferris, datarea GmbH - Pilotprojekt Digitalisierung in der sächsischen Bauverwaltung
SIB Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, Leipzig (angefragt) - Konzepte zum Thema „BIM + Datenschutz“ in der Aus- und Weiterbildung der HTWK Leipzig
Timo Kretschmer, HTWK Leipzig
Im Januar fand der erste Weiterbildungskurs auf Grundlage des Professional Certification Programms von buildingSMART International statt. Sarah Merz und Timo Kretschmer, die in der Fachgruppe "Zertifizierung" für buildingSMART Deutschland an der Erarbeitung des Programms beteiligt waren, erklären, warum ein gemeinsamer Bildungsstandard Grundlage für den Wandel in der Planungskultur ist.
Im Januar startete der erste Kurs im Rahmen des buildingSMART Professional Certification Programms. Seitdem wurden fast 300 Zertifikate vergeben. Worum geht es bei dem Programm?
Merz: Darum, eine einheitliche Terminologie und eine gemeinsame Sprache zu verbreiten, in der wir uns über Sachverhalte und Prozesse bei BIM-Projekten unterhalten.
Warum ist das wichtig?
Merz: In der Baubranche sind viele Spezialisten tätig, die ganz unterschiedliche Leistungen erbringen. Wenn sie effizient und erfolgreich zusammenarbeiten wollen, brauchen sie eine gemeinsame Terminologie.
Das heißt, das Programm leistet einen Beitrag zum Wandel der Planungskultur bei BIM-Projekten?
Kretschmer: Genau. Ohne diesen Wandel werden wir es nicht schaffen, die Planungs- und Bauqualität bei Projekten zu steigern. Bislang arbeiten wir einzelne Aufgaben oft hintereinander ab, statt von Anfang an gemeinsam vorzugehen. Diese Kooperation erfordert ein von allen Beteiligten geteiltes Basiswissen sowie die Fähigkeit Werkzeuge so einzusetzen, dass bei der Datenkommunikation zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Informationen fließen.
Merz: Und das Bewusstsein dafür, warum ein anderer Projektbeteiligter handelt, wie er handelt und was er von mir braucht, um seine Leistung erbringen zu können. Erst das ermöglicht eine effiziente und produktive Zusammenarbeit.
Wie wird das Programm angenommen?
Merz: In Deutschland haben wir inzwischen 22 Bildungsanbieter gelistet, die die Qualitätsanforderungen des Programms erfüllen – darunter unter anderem eine Ingenieurkammer und mehrere Hochschulen.
Wieso nehmen auch Hochschulen teil?
Kretschmer: Weil die Nachfrage der Studierenden nach diesem Bildungsangebot sehr groß ist. Sie wissen, dass sie noch besser in die Arbeitswelt starten, wenn sie ihre BIM-Kenntnisse mit einem Zertifikat nachweisen können. Außerdem erhalten wir Anfragen unserer Alumni, ob sie sich bei uns nicht nachträglich weiterbilden und zertifizieren lassen können.
Zu den Personen:
Sarah Merz und Timo Kretschmer vertreten das deutsche Chapter in der Arbeitsgruppe von buildingSMART International, die das Professional Certification erarbeitet hat. Merz ist außerdem Head of Academy beim Bildungsanbieter EduBIM, Kretschmer unterrichtet BIM an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig.
Quelle:https://www.buildingsmart2019.de/de/rueckblick/interview-professional-certification-programm.html, Gerd Mischler [12.04.2019; 09:30 Uhr]
]]>- Heute lernen, was morgen Standard ist
- Transformationsprozesse durch Berufseinsteiger beschleunigen
- Integrale Kommunikation fördern
Dipl.-Ing. (FH) Timo Kretschmer, M.A., Architekt, HTWK Leipzig, Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften
Building Information Modeling (BIM) beschreibt eine Methode der optimierten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mit Hilfe geeigneter Software und wird sowohl die Arbeit von Planungsbüros (Architekten, Ingenieure, Haustechniker) als auch von Bauunternehmen, der Immobilienwirtschaft u. a. nachhaltig verändern. Dabei geht BIM weit über die herkömmliche, computerbasierte dreidimensionale Gebäudeplanung hinaus. Durch die datenbankgestützte Verknüpfung von geometrischen, baustofflichen, wirtschaftlichen und sonstigen technischen Daten steht ein hocheffizientes Simulationswerkzeug zur Verfügung, mit dessen Hilfe z. B. Planungsänderungen sehr schnell und fehlerunempfindlich umsetzbar sind. Da BIM-basierte Planungen auch für die Bewirtschaftung von Bauwerken erhebliche Vorteile mit sich bringen, ist davon auszugehen, dass BIM in Deutschland schon in Kürze Standard bei der Planung von Bauwerken sein wird.
Die Fachtagung möchte einen Überblick über das breite Spektrum der Anwendung von BIM vermitteln sowie die zu erwartenden Auswirkungen diskutieren und zu dem die Schnittstellen zwischen Planung, Ausführung und Bewirtschaftung verdeutlichen. Die einzelnen Fachthemen werden von renommierten Experten aus Forschung und Praxis vorgetragen. Die begleitenden Tagungsunterlagen sind für die weitergehende Beschäftigung mit der Thematik nützlich.
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Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) ist als erste Hochschule angewandter Wissenschaften (HAW) unter den Bildungsanbietern für Bauwerksdatenmodellierung für das „buildingSMART/VDI Zertifikat BIM-Qualifikationen – Basiskenntnisse“ in Deutschland gelistet worden. Die Listungsurkunde wurde am 23. Oktober zum „22. buildingSMART-Forum 2018“ vom Verein „buildingSMART e.V.“ in Berlin übergeben. Der unabhängige Verband fördert die Digitalisierung der Branche und insbesondere den Informationsaustausch mittels offener, herstellerneutraler Schnittstellen. ]]>